In der Frankfurter Rundschau ist ein Interview mit Eric Léandri, 14.04.2018 Chef der europäischen Suchmaschine Qwant, erschienen. Er stellt sein Geschäftsmodell vor. Besonders wird betont, dass Qwant kein Benutzer-Tracking macht und Resultate neutral darstellt.
Unklar bleibt, auf welcher Datenbasis Qwant arbeitet: “Wir arbeiten gerade mit Hochdruck daran, einen eigenen kompletten Index mit allen Seiten, die bei Suchen durchforstet werden, aufzubauen, um eine echte eigene Suchmaschine für Europa zu bieten. “Wahrscheinlich werden allerdings hauptsächlich Daten von der Schnittstelle von Bing übernommen, obwohl offiziell behauptet wird, dass eine formale Kooperation zwischen Qwant und Bing nicht besteht: “Die allgemeine “Netz”-Spalte in Deutschland sei statt dessen eine bunte Mischung aus verschiedenen öffentlich zugänglichen Netzquellen, wie das auch die Meta-Suchmaschine Duckduckgo macht. ” (Qwant zeigt Google die Zähne, DW 12.04.2014)
Die Suchergebnisse werden mit eigener Gewichtung angezeigt: “Wir wollen nicht Google sein, und wir wollen Google nicht kopieren. Wir arbeiten längst mit unserem eigenen Algorithmus bei der Auflistung der Suchergebnisse, der mehrere Jahre getestet wurde.”
Das entscheidende – und daher auch geheimgehaltene -Kriterium ist aber, ob zeitnah Inhalte durchsucht und ein umfassender Index aufgebaut werden kann. Wir erinnern uns an eine Suchmaschine Cuil, die von ehemaligen Google Mitarbeitern gegründet wurde. Sie behauptete, einen drei Mal größeren Index als Google zu haben und ebenfalls Nutzerdaten nicht zu tracken. Cuil wurde nach zwei Jahren abgeschaltet, nachdem das Risikokapital aufgebraucht war.