Papermills und Bibliotheken

Curtis Brundy, Joel B. Thornton: The paper mill crisis is a five-alarm fire for science: what can librarians do about it? Insights: the UKSG journal 02.07.2024
Abstract: “Die Krise der Papierfabriken, die die wissenschaftliche Literatur mit gefälschten Arbeiten verschmutzt, hat zu rekordverdächtigen Artikelrücknahmen geführt und untergräbt weiterhin das Vertrauen in die Wissenschaft. Während sich Verlage und andere Interessenvertreter des wissenschaftlichen Publizierens mobilisiert haben, um dieser schwerwiegenden Bedrohung für die Integrität von Forschung und Veröffentlichungen zu begegnen, fehlte es an Maßnahmen seitens der Bibliotheksgemeinschaft. In diesem Artikel werden die anhaltenden Auswirkungen der Papierfabrikkrise und ihre Ursachen untersucht. Er gibt auch einen Überblick über die Schritte, die in der gesamten Branche unternommen werden, um das Problem anzugehen. Dazu gehören Maßnahmen, die von Verlagen, Integritätsdetektiven und Organisationen wie Retraction Watch, NISO und STM ergriffen werden. Basierend auf der Schwere der Krise und der aktuellen Reaktion werden in diesem Artikel Maßnahmen empfohlen, die Bibliotheken ergreifen können, um die Krise zu bewältigen und das Chaos zu beseitigen, das Papierfabriken in der wissenschaftlichen Literatur angerichtet haben. In einer Zeit des schwindenden Vertrauens und der wachsenden Bedrohungen, mit denen die Gesellschaft konfrontiert ist, ist es von entscheidender Bedeutung, dass alle Interessengruppen des wissenschaftlichen Publizierens, einschließlich der Bibliothekare, dazu beitragen, die Integrität des Publizierens zu wahren und das Vertrauen in die Wissenschaft wiederherzustellen.”

KI und Hochschulbibliotheken

Caroline Welte, Cornelia Künzle, Eva-Christina Edinger, Christine Bärtsch: Generative Künstliche Intelligenz trifft Informationskompetenz: Strategien an der ETH-Bibliothek, Schweizer Beiträge zur 112. BiblioCon 2024 05.09.2024
“Die ETH-Bibliothek begreift das Thema generative künstliche Intelligenz (KI) als Chance, um sich innerhalb der ETH Zürich bei der Vermittlung von Informationskompetenzen (IK) verstärkt als Kompetenzzentrum zu positionieren. Das Thema generative KI soll mit verschiedenen Themenbereichen der IK verzahnt und vermittelt werden. Um dies zu erreichen, geht sie das Thema auf drei Ebenen an: Zum einen in der Organisationsentwicklung und Personalentwicklung, zum anderen mit Vernetzung, Kollaborationen und Projekten innerhalb der Hochschule sowie zum dritten mit der Weiterentwicklung des Angebotsportfolios und der Bereitstellung von zusätzlichen Informationen für ihre Zielgruppen.”

Bibliotheken und KI

Bach, Nicolas: KI in Bibliotheken vor und nach dem Aufkommen von ChatGPT: Eine kritische Diskursanalyse, zenodo 08.05.2024Anhand einer Gegenüberstellung von damaligem und dem aktuell in der Bibliothekscommunity geführten KI-Diskurs zeigt diese Arbeit, dass LLMs eine Veränderung in der Wahrnehmung von KI bewirkt haben und durch ihre niedrigschwellige Nutzbarkeit und universelle Einsetzbarkeit aktuell bereichsspezifische KI-Lösungen, an oder mit denen einzelne Bibliotheken arbeiten, in den Hintergrund drängen. Jedoch sind außer generischen Erleichterungen des Alltagsgeschäfts durch LLMs aktuell noch keine Durchbrüche bei den Kernaufgaben der bibliothekarischen Profession gelungen. Andererseits verhärtet sich die Diskussion darum, ob die bibliothekarische Aufbereitung von Informationsressourcen mittels Metadaten nicht bald obsolet sein könnte, sollten sich LLMs im Bereich der Suchsysteme durchsetzen”

Handbuch Informationsressourcen

Das Handbuch für Bibliothekare und Informationsspezialisten steht als Open Access zum Download zur Verfügung:
“Die vollständig aktualisierte und erweiterte Neuauflage des etablierten Werks bietet Informationsspezialistinnen und -spezialisten aus allen Sparten einen umfassenden Überblick über die Entwicklungen und die Typologie wissenschaftlicher Informationsressourcen. Darauf aufbauend werden rund 430 Informationsressourcen, die für die allgemeine und fachspezifische Informationsrecherche von besonderer Bedeutung sind, in ihren Inhalten und Funktionalitäten sowie ihrer Bedeutung vorgestellt. Klassische bibliothekarische Ressourcentypen wie Bibliothekskataloge, Bibliographien, Nachschlagewerke und Portale für Fachinformationen werden dabei ebenso berücksichtigt wie Forschungsdatenverzeichnisse, Patent- und Normdatenbanken, Angebote zu Statistiken, Open-Access- und Open-Educational-Resources-Publikationen sowie Datenbanken zu Zeitungen, Bildern, Filmen und Audiomaterialien. Die Verbindung von einführender Typologie und konkreter Vorstellung zentraler Ressourcen sorgt dafür, dass das hier vermittelte Grundwissen unmittelbar in der beruflichen Praxis einsetzbar ist.”