Terminologiedatenbank Pandemology zu Covid 19

Pandemology ist eine Terminologiedatenbank, die Zugang zu COVID-19-Terminologie in mehreren Sprachen bietet.

“With Pandemology we would like to provide a multilingual database for terminology that can help tackle the challenges of COVID-19 (also called coronavirus) and beyond by offering the opportunity to discuss, verify and agree on terminology. Feel free to create new entries – it does not matter whether you are a translator, medical professional or work in another sector.

We hope that this terminological project will enable international collaboration and bring the world closer together in these difficult times. Should you have any questions or suggestions for improvement, we look forward to hearing from you.”

https://pandemology.wordpress.com/

Sprache und Digitalisierung

Wir hatten schon darauf hingewiesen, dass Naturmetaphern die Sicht auf die Digitalisierung verstellen. In der Veranstaltung “#2 Smarte Algorithmen statt mündiger Menschen?” der Veranstaltungsreihe “Philosophie des Digitalen” wurden zwei Aspekte der Sprache des Digitalen behandelt.
Der Berliner Philosoph Christian Uhle weist darauf hin, dass die KI mit anthropomorphen Begriffen beschrieben wird, z.B. mit dem Begriff des Lernens oder der Bilderkennung, in der “Erkennung” unterstellt wird, wo es sich nur um einen binären Mustervergleich handelt.
Janina Loh, Roboterethikerin an der Uni Wien stellt dar, dass wir bei Maschinen häufig von der besonderen Ebene auf die abstrakte Ebene wechseln. Z.B. wird vom Schachcomputer auf „die Maschinen“ geschlossen, während wir bei Tieren, der speziellen Begabung eines Lawinenspürhundes etwa, nicht auf “das Tier” schließen würden. Wir müssten erkennen und entsprechend auch sprachlich damit umgehen, dass wir konkrete Technologien für konkrete Kontexte mit ganz besonderen Inselbegabungen vor uns haben.

Es ist verständlich und vielleicht sogar notwendig, dass solche Übertragungen entstehen: „Neue Phänomene erzwingen neue Begriffe oder Übertragungen alter Begriffe in neue Gebiete. Metaphorische Übertragungen funktionieren auch deshalb so gut, weil sie Bilder abrufen, die wir zu den sprachlichen Konzepten gespeichert haben. Wenn sich neue Bereiche zeigen, oder technologische Entwicklungen ganze neue Landschaften entstehen lassen, so besteht der Drang, die neuen Erscheinungsformen, Dinge und Prozesse zu benennen. Nur dasjenige, wofür wir geeignete Begriffe haben, lässt sich von uns sinnvoll verhandeln“, schreibt die Sprachphilosophin Tine Melzer in ihrem Beitrag “Wie die Digitalisierung auch unsere Sprache verändert” in SocietyByte. Wenn wir über Digitalisierung sprechen, brauchen wir aber nicht nur neue Worte, sondern auch neue Metaphern. “Die Inhalte und Bedeutungen müssen sich schlüssig in der Sprache abbilden. Es ist wichtig, wie wir über Digitalisierung und Digitalität sprechen, wenn wir sie richtig verstehen und entwickeln können möchten.”

 

Chatten, Posten, Twittern, Bloggen, Mailen

Die internetbasierte Kommunikation bedient sich meist prozessorientierter Termini Technici: Chatten, Posten, Twittern, Bloggen, Mailen usw. Die Ebene des Inhalts wird oft auch dann nicht reflektiert, wenn sich ein Nutzer in der Reaktion auf einen fremden Inhalt zur Erregung erhitzt. (mehr …)