Wissenschaftliche Publikationen Open Access
Christoph Hornung: Open-Access-Fachliteratur gezielt suchen und finden: 13 Anlaufstellen für die Recherche, iRIGHTSinfo 16.05.2023 stellt die wichtigsten Werkzeuge in 13 Kategorien vor.
Christoph Hornung: Open-Access-Fachliteratur gezielt suchen und finden: 13 Anlaufstellen für die Recherche, iRIGHTSinfo 16.05.2023 stellt die wichtigsten Werkzeuge in 13 Kategorien vor.
Scinapse als Spezialsuchmaschine für wissenschaftlichen Publikationen stellt sich neuerdings als “AI-powered Research Intelligence Engine” vor, deren Ergebnisse besser als die von Google Scholar sein sollen.
Zur bisherigen Geschichte von Scinapse:
– Ujjal Marjit: Useful Academic Search Engine for Research, Researchers Site 04.06.2021
– Scinapse. everybodywiki.com
Verschiedene Beiträge haben sich jüngst mit dem Europäischen Open Web Index beschäftigt. Zur Erinnerung: “Die Hauptidee des Open Web Index (OWI) liegt darin, einen öffentlich finanzierten, global ausgerichteten und durchsuchbaren Index der Inhalte des Web zu erstellen und für konkurrierende Unternehmen, Institutionen und Akteure der Zivilgesellschaft verfügbar zu machen. Der Open Web Index ist ein europäischer Ansatz, um eine konkurrenzfähige und datensparsame digitale Infrastruktur zu schaffen. Das Ziel ist, die Basis für echten Wettbewerb bei den digitalen Plattformen zu schaffen.”
Open Web Index (OWI)
Wichtig ist dabei vor allem, dass es nicht darum geht, eine neue Suchmaschine zu generieren, sondern in einem Offenen Index Daten besonders aus dem europäischen Raum vorzuhalten, die ansonsten nicht in die Basis der Suchmaschinen und KI eingehen könnte.
Mirjam Hauck: So will Europa Google Konkurrenz machen. Ein EU-Projekt versucht, eine Suchmaschinen-Alternative mit “europäischen Werten” aufzubauen. Süddeutsche Zeitung 29.03.2023 (hinter der Bezahlschranke) beschreibt den Stand so: “Dafür arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 14 europäischen Forschungs- und Rechenzentren wie dem CERN in Genf oder dem Leibniz-Rechenzentreum in München zusammen, angelegt auf drei Jahre. Die EU fördert das Projekt mit 8,5 Millionen Euro, koordiniert wird das Ganze von der Uni Passau unter der Leitung des Informatik-Professors Michael Garnitzer.” Dieser soll als erstes prototypische Anwendung im Bereich wissenschaftliche Faken und geografischer Raum vorlegen.
Arne Grävemeyer: Basis für tausend Suchmaschinen. Die EU will bis 2025 einen öffentlichen Web-Index aufbauen. c’t 9/2023 (hinter der Bezahlschranke)
Patrick Dax: Google-Alternativen: Warum Europa eigene Suchmaschinen braucht, futurzone 18.04.2022
Google-Fu ist die scherzhafte Bezeichnung im Online-Slang, sich analog der Kampfsportart Kung-Fu Informationen durch verschiedene Suchmaschinen zu erkämpfen. Sie wird von Jack Leeming: Searching the web for science: how small mistakes create big problems. Typos, acronyms and authors’ names all present issues when trawling the literature. Can next-generation search engines do better? Nature 06.04.2023 anhand verschiedener Beispiele aus der Wissenschaft verdeutlicht. Übernahme falscher Quellen, Schreibfehler, falsche Sonderzeichen, Akronyme und Homonyme können zu falschen oder irreführenden Ergebnissen führen. Um Fehler zu vermeiden, schlägt er stufenweise Recherche in 3 Schritten vor: 1. Suche in institutionellen Bibliotheken mit Schlüsselwörtern nach Autoren. 2. Suche in spezialisierten Suchmaschinen nach diesen Autoren. 3. Suche in Google Scholar und anschließend in Google.
Dirk Lewandowski: Search engines that give users control over their results, Information Today 07.03.2023 stellt die Suchmaschinen Brave Search, Neeva und You.com vor. Traditionelle Suchmaschinen wie Google und Bing ermitteln die Relevanz der Resultate einer Suchanfrage mittels verschiedener Algorithmen, die Daten der Nutzer, die zuvor ermittelt und gespeichert wurden, einbeziehen. Im Gegensatz dazu ermöglichen diese drei Suchmaschinen, eigene Präferenzen und Quellen einzugeben. Diese neue Sichtweise kann ein völlig neues Ranking der Suchergebnisse anzeigen. Allerdings ist es genausogut möglich, dass man sich gezielt seine eigene Informationsblase schafft. “While one may question whether it is a good idea that users should choose news sources to be displayed based on their political preferences – and thereby ignoring other sources from the political spectrum, re-ranking results is what really differentiates these search engines from Google and similar search engines.” Nach Lewandowski überwiegt allerdings der Nutzen gegenüber potentiellen Risiken: “Giving users control over search results may benefit them more than slight improvements in the overall relevance of results.”
FreeFullPDF.com ist eine Suchmaschine für frei verfügbare pdfs: “The site has two objectives: to allow scientists and students to find free research articles and to create an online scientific community.”
“What you can find in FreeFullPDF.com:
As the best free research papers website, you can find free PDFs of scientific publications (search tool) and useful tips to improve your hard work in finding the scientific articles you need.
As a scientific community website, you can find a social network for scientists and researchers (join us).
A gateway to global visibility for your scientific research.”
Die Suchmaschine CCSearch für Creative-Commons-Inhalte wird jetzt von WordPress betrieben und heißt jetzt Openverse.
“Openverse ist ein Tool, mit dem offen lizenzierte und gemeinfreie Werke von allen entdeckt und verwendet werden können. Openverse durchsucht mehr als 300 Millionen Bilder aus offenen APIs und dem Common Crawl- Datensatz. Es geht über eine einfache Suche hinaus, um Ergebnisse aus mehreren öffentlichen Repositories in einem einzigen Katalog zusammenzufassen, und erleichtert die Wiederverwendung durch Funktionen wie maschinell generierte Tags und Zuordnung mit einem Klick. Derzeit sucht Openverse nur nach Bildern und Audio, wobei die Suche nach Videos über externe Quellen bereitgestellt wird. Wir planen jedoch, zusätzliche Medientypen wie offene Texte und 3D-Modelle hinzuzufügen, mit dem ultimativen Ziel, Zugang zu den geschätzten 2,5 Milliarden CC-lizenzierten und gemeinfreien Werken im Internet zu bieten.”
Simon Colin: Per Mausklick durch die Kunst- und Museumswelt – Der openArtBrowser zeigt 700.000 frei verfügbare Kunstwerke, IDW Informationsdienst Wissenschaft, Pressemitteilung h_da 28.10.2022
“Heute finden sich dort zirka 700.000 Kunstwerke aus 400 Stilrichtungen, 35.000 Kunst-schaffende, 50.000 Motive sowie 37.000 Museen und Ausstellungsorte. Und es werden wöchentlich mehr. Anhand zahlreicher Filter lässt sich recherchieren von Epoche über Künstlerin oder Motiv bis hin zum Standort oder zu den verwendeten Materialien.
Für den openArtBrowser verwendet das h_da-Team einen OpenSource-Ansatz. Genutzt werden nicht die limitierten, rechtlich geschützten Datensätze eines Museums, sondern frei zugängliche Web-Quellen aus der ganzen Welt: Nämlich die von Wikidata und Wikimedia, Grundlagen des Internetdienstes Wikipedia…Mit einem sogenannten Webcrawler, den Studierende entwickelt haben, werden die Datensätze von Wikidata eingesammelt und an der richtigen Stelle einsortiert.”
Link zum openArtBrowser: https://openartbrowser.org
“Google Earth bietet euch seit einiger Zeit die Möglichkeit, historisches Kartenmaterial über den Globus der Gegenwart zu legen und damit einen Vergleich zwischen früher und heute anstellen zu können. Dafür greift der Dienst auf das digitalisierte Archiv der “David Rumsey Map Collection” zurück.” Sören Diedrich: Die Welt von 1587 bei Google zu betrachten ist einfach nur der Wahnsinn. Dank einer gut versteckten Funktion könnt ihr bei Google historisches Kartenmaterial anzeigen lassen. Das Ergebnis ist pure Faszination! GameStarTech 29.12.2022 beschreibt die Nutzung der experimentellen Sonderseite von Google Earth, die es ermöglicht, sich verschiedene Karten nach Zeit (1550-1700, 1700-1750, 1750-1800, 1800-1850, 1850-1900, 1900-1950) und Ort anzeigen zu lassen.
Alexander Köpf: So hätte Google Maps für das Römische Reich ausgesehen, inklusive Routenplaner auf Latein. Das Projekt OmnesViae zeigt nicht nur, wie beeindruckend das Straßennetz der Römer war, es lässt euch sogar eine Route durch das antike Weltreich planen. GameStarTech 03.08.2022 beschreibt die Seite “OmnesViae: Römischer Routenplaner”
Die als europäische Alternative zu Google vielgerühmte französische Suchmaschine Qwant hat ihre Ankündigungen, eigene Suchindizes aufzubauen, nicht eingelöst, sondern sich nach wie vor nur auf die Ergebnisse der Microsoft Suchmaschine Bing gestützt. Sie ist inzwischen in finanzielle Schwierigkeiten geraten, ist mit 47 Millionen Euro verschuldet und hat Hilfe von Huawei erhalten. Der Gründer hat das Unternehmen verlassen und eine private Überwachungs- und Spionageunternehmen mit Anlehnung an Palantir gegründet.
Markus Reute: Der Absturz der Suchmaschine Qwant und ihres Gründers. Netzpolitik.Org 08.12.2022