Texterstellung mit KI richtig nutzen

Stella-Sophie Wojtczak: Schadet KI unserer Sprache? Eine Sprach-Expertin gibt Tipps zur richtigen Nutzung. Verdirbt KI unsere Sprache? Das muss nicht sein. Die Sprachberaterin Anne-Kathrin Gerstlauer gibt in der neuen Folge von t3n Interview Tipps, mit denen Nutzer:innen ihre Sprachkenntnisse sogar noch verbessern können. t3n 29.06.1952
Die Journalistin und Sprachberaterin empfiehlt, den richtigen Chatsbot auszuwählen (für Texte besonders geeignet: Claude, weniger ChatGPT oder Copilot). Zunächst sollte der Chatbot mit vier fünf Beispieltexten traniert werden. Außerdem sollten grundlegende Sprachregeln befolgt werden:
– Kurze Sätze
– Füllwörter streichen
– aktiv schreiben
– Nominalstil vermeiden

Test von Chatsbots

Computerwissenschaftler der Universität Berkeley haben eine Testanwendung für Chatbots entwickelt und im Anschluß die Firma LMArena gegründet. Inzwischen können über 400, auch teils normalerweise kostenpflichtige Chatbots parallel getestet werden.
Und so funktioniert es:
„Eine Frage stellen: Geben Sie Ihre Anregung oder Frage in die offene Arena ein. Die Daten werden erhoben, um faire, öffentliche Bewertungen zu ermöglichen.
Antworten vergleichen: Ihnen werden zwei anonyme Modelle angezeigt. Sehen Sie sich die Antworten genauer an und entscheiden Sie, welche Antwort am besten zu Ihren Anforderungen passt.
Wählen Sie die Besten: Wählen Sie Ihre bevorzugte Antwort. Ihre Stimme trägt zur Gestaltung der öffentlichen KI-Bestenlisten bei.
Entdecken und wiederholen: Nach der Abstimmung werden die Modellidentitäten bekannt gegeben. Erkunden Sie weiter und tragen Sie zur Verbesserung der KI in diesem offenen, von der Community betriebenen Raum bei.“

Marie-Astrid Langer: Ein Boxring für Chatbots: In der LM-Arena treten KI-Modelle gegeneinander an. Gemini, Claude, GPT – woher weiss man, welches KI-Modell das beste ist? Forscher der Universität Berkeley lassen Chatbots gegeneinander antreten. Selbst den Erfolg von Deepseek hatten sie so kommen sehen. Neue Zürcher Zeitung 28.06.2025 (hinter der Bezahlschranke)
„KI-Firmen begannen, den Wissenschftlern Prototypen neuer Modelle zuzusenden, und verbesserten mit den in der Arena gewonnenen Erkenntnissen ihre Algorithmen. Denn die erhobenen Daten bieten wertvolle Informationen dazu, wie Nutzer mit den Chatbots interagieren. Die Plattform teilt diese mit den KI-Firmen, zumindest teilweise. Rund 20 Prozent aller erhobenen Daten leite man weiter, sagen die Gründer: genug, dass die Informationen nützlich für leichte Verbesserungen seien, aber zu wenig, als dass die Firman das Tanking-System austricksen können.“

Test Chatbots

Karen Okamoto (John Jay College of Criminal Justice): A Battle of the Chatbots: An Exploratory Comparison of ChatGPT, Gemini, Copilot, Claude, Perplexity and HuggingChat, in: Practical Academic Librarianship: The International Journal of the SLA Academic Division Vol. 15 No. 1 (2025)
Abstract: „Diese explorative Studie vergleicht die Ergebnisse der kostenlosen Versionen von sechs generativen Chatbots mit künstlicher Intelligenz
– ChatGPT, Gemini, Copilot, Claude, Perplexity und HuggingChat. Fünf Fragen wurden an alle Chatbots geschickt und auf Länge, Korrektheit und Tonfall der Antwort sowie auf zusätzliche Funktionen der Chatbots wie Zitate, Weblinks und hilfreiche Folgefragen hin untersucht.
Dieser Vergleich ergab, dass kein einziger Chatbot bei der Beantwortung aller Fragen herausragte, obwohl einige gute Antworten lieferten, was darauf hinweist, dass es möglicherweise wichtig ist, sich nicht nur auf einen Chatbot zu verlassen, um Antworten zu erhalten, und dass verschiedene Chatbots kontinuierlich untersucht, da sich der Bereich der generativen KI schnell entwickelt und fortentwickelt.“

Digitaler Sprachumbau

Adrian Lobe: Wenn Sie diese Wörter verwenden, hat die KI schon Ihr Hirn verändert, Die Welt 20.05.2025 (hinter der Bezahlschranke)
Chatsbots verändern das Wording in wissenschaftlichen Fachpublikationen. Insbesondere steigt die Zahl der Stilwörter wie „wesentlich“ und „präsentieren“. Außerdem steigt die Gefahr gefälschter Publikationen durch die Papermills. „Sprachmodelle mögen ein nützliches Tool sein, um Studienergebnisse zusammenzufassen. Aber sie verändern auch das Publikationswesen, weil sich jeder mit frei zugänglichen Chatsbots seine Studie zusammenzuprompten.“ Auch bei gesprochener Sprache, bei der Untersuchung von 280.000 englischsprachiger YouTube-Videos von Präsentationen werden einschlägige Begriffe festgestellt: „Der Mensch spricht die Sprache der Maschinen.“ Die Gefahr von weitergehenden Manipulation besteht. „Man muss dem Menschen keine Gehirnchips implantieren, um in ihre Köpfe einzudringen – es reicht, ihre Sprache zu verändern.“

AI Chatbot Lotti

Lotti https://lotti.ai/ ist ein per künstlicher Intelligenz gesteuerter Chatbot, der kostenlos in einfachen Worten alle Fragen über Apps, Online-Bezahlmethoden, Doctolib usw. beantwortet. „Lotti ist deine Expertin für alle Fragen zu digitalen Themen und macht deinen Lernprozess individuell, einfach und flexibel.“ Zielgruppe sind vor allem ältere Personen, die noch nicht Handy- oder Internet-erfahren sind.