Pubservatory

Pubservatory: Neues Tool der ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften zur Pflege der PubMed-Datenbank.
„Jede aktuelle Literaturdatenbank erfordert Wartung. Fehler müssen korrigiert, Duplikate entfernt und neue Publikationen hinzugefügt werden. Seit über 150 Jahren pflegt die National Library of Medicine in den USA die PubMed-Datenbank auf diese Weise und gewährleistet so ihre hohe Qualität. Pubservatory macht diese Arbeit sichtbar und transparent.Was ist Pubservatory?
Pubservatory bietet wöchentliche Einblicke in die Änderungen an PubMed, einer der weltweit wichtigsten Datenbanken für biomedizinische Literatur. Unsere Plattform visualisiert sowohl Ergänzungen als auch Löschungen und gibt Forschern, Bibliothekaren und Informationsfachleuten einen klaren Einblick darin, wie sich PubMed im Laufe der Zeit entwickelt.Löschungen verstehen
Die überwiegende Mehrheit der Löschungen in PubMed sind Duplikate. Das bedeutet, dass der Artikel selbst in der Datenbank verbleibt – nur redundante Einträge werden entfernt. Löschungen bedeuten in der Regel nicht, dass ein Artikel dauerhaft aus PubMed entfernt wurde, sondern vielmehr, dass doppelte Datensätze bereinigt wurden, um die Datenbankqualität zu gewährleisten.
*Hinweis: Wir arbeiten an einer neuen Veröffentlichung, die für das Frühjahr 2026 geplant ist und doppelte Löschungen direkt identifizieren und markieren wird, um die Art jeder Änderung besser zu verstehen.
Funktionen
Track-Ergänzungen und -streichungen wöchentlich
Interaktive Grafiken, die Trends in der Datenbankpflege über die Zeit zeigen
Klicken Sie sich durch wöchentliche Zusammenfassungen, um einzelne Artikel zu sehen, die hinzugefügt oder gelöscht wurden
Sehen Sie sich kombinierte Daten oder separate Graphen für Hinzufügungen und Löschungen mit optimierter Skalierung an
Alle Änderungen sind dokumentiert und zur Analyse zugänglich.“

Pubmed – OLSPub

Die Projektseite informiert über den aktuelle Stand.
„Open life science publication database (OLSPub)
Resilienz und Unabhängigkeit der lebenswissenschaftlichen Forschungsinfrastruktur in Europa zu stärken, ist angesichts der Risiken durch die Abhängigkeiten von den US-basierten Informationsdiensten geboten. ZB MED wird daher eine offene, zuverlässige und nachhaltige Alternative zur PubMed-Datenbank entwickeln. Diese alternative Datenbank stellt zum einen die derzeit verfügbaren PubMed-Inhalte bereit, zum anderen wird sie einen technischen und administrativen Rahmen für kontinuierliche Erweiterungen durch neue Publikationen bieten. Ein zentraler Meilenstein für die nachhaltige Verfügbarkeit medizinischer Fachinformationen wurde bereits erreicht: Die aktuellen Inhalte von PubMed sind gesichert und über das ZB MED-Suchportal LIVIVO zugänglich.“
Youtube-Video OLSPub as an alternative to PubMed: Infrastructure made in Europe. Information Event 12.06,2025

Pubmed retten

Daniel Delhaes: Wenn Politik Forschungsdaten gefährdet. Verzweifelt versuchen Wissenschaftler, Forschungsdaten aus Amerika vor der Trump-Regierung zu schützen. Hierzulande warten sie vergeblich auf Hilfe – und gehen in ihrer Not ungewöhnliche Wege. Handelsblatt 07.07.2015
Die weltgrößte, englischsprachige Suchmaschine für medizinische Publikationen, Pubmed, „ist Teil des National Institute for Health (NIH), dessen Etat die Regierung von US-Präsident Donald Trump massiv gekürzt hat. Wer etwas über den aktuellen Forschungsstand zum Brustkrebs, Herzinfarkte oder andere biomedizinische Fragen wissen will, der sucht bei Pubmed. Die Sorge ist groß, dass die Daten nicht mehr sicher sind, dass sie womöglich zensiert oder mit Beiträgen gefüllt werden, die vielleicht Trumps, aber nicht mehr wissenschaftlichen Standards genügen. Es wäre das „Killer-Virus“ für die internationale Community. „Was ist mit Pubmed?“, fragen Wissenschaftler immer wieder sorgenvoll in Köln an.“
Die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin (ZB Med) in Köln versucht, diese Datenbank zu retten. Mangels kurzfristiger Förderung wurde ein Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gestellt.
„Albers will mit ihrem Team die Arbeitsgrundlage der international vernetzt arbeitenden Wissenschaftscommunity sichern. Entstehen soll keine reine Kopie von Pubmed, ZB Med will vielmehr eine offene, dezentral organisierte Alternative zu Pubmed schaffen. Die aktuellen Inhalte hat ZB Med bereits über sein Suchportal Livivo zugänglich gemacht. Künftig sollen auch neue medizinische Fachinformationen Eingang finden, und das System soll international dezentral arbeiten. „Politischer Einfluss wie in den USA kann in jedem Land stattfinden“, sagt Albers. Das Wissenschaftssystem soll resilient werden.“