Andrian Kreye: Lasst mich in Ruhe. Mal bin ich traurig, mal bald taub: Wie Musik-Streamingdienste uns auslesen und leider vor allem: bevormunden, Süddeutsche Zeitung 03.12.2021 (hinter der Bezahlschranke) beschreibt, wie Algorithmen, sogenannte “Sentiment Analyzer” die psychische Verfassung der Kunden von Internetdiensten analysiert. Die textbasierten Programme werten “Posts oder Sucheingaben mit einem System aus Reiz- und Schlüsselwörtern in Kombination mit den Zustimmung- und Ablehnungssignalen in den Newsfeeds oder auch den Suchergebnissen” aus. Noch stärker in die Psyche blickt die Sentimentanalyse in der Musik. Die Data Scientistin Lowri Williams hat unter der Verwendung der Spotify for Developers API (Application Programming Interface) für Web ein Projekt Spotify Sentiment Analysis gestartet. Die Analyse der verschiedenen Parameter führt zu einem Schlüsselwert, der “Valence“. “Ein Begriff aus der Psychologie, der mit einem Wert zwischen null und eins festlegt, ob etwas eher fröhlich (positiv) oder traurig (negativ) ist.” Entsprechend dem “real-time context targeting” kann Werbung entsprechend dem Sentiment eingespielt werden. Williams hat die Parameter und die Analyse-Algorithmen, die sie mit Python entwickelt hat, in einem Aufsatz vorgestellt: Lowri Williams: Spotify Sentiment Analysis. Applying sentiment analysis to song lyrics from your Spotify playlist, Towards data science 20.05.2020