Quaero: Der Mythos von der europäischen Suchmaschine

Quaero (lateinisch: “Ich suche”) war ein französisch-deutsches Konsortialprojekt, an der über 30 Organisationen beteiligt und mehrere hundert Millionen Euro als Subvention verteilt wurden. Es wäre eine wichtige wissenschaftliche Arbeit, dies aufzuarbeiten. Wir müssen uns aus Zeitmangel mit drei Wikipedia-Eintragungen

https://fr.wikipedia.org/wiki/Quaero
https://de.wikipedia.org/wiki/Quaero
https://en.wikipedia.org/wiki/Quaero

und mit zwei kleinen Anfragen und zwei mündlichen Fragen des Bundestags bescheiden.

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/024/1602492.pdf#page=7 ,
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/035/1603565.pdf “Deutsch-Französisches Innovationsprojekt einer europäischen Suchmaschine Quaero”, http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/16/041/1604102.pdf#page=12 , http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/046/1604671.pdf
Aktuelle Entwicklungen des Suchmaschinenprojektes Theseus – ehemals Quaero
https://de.wikipedia.org/wiki/Theseus_(Forschungsprogramm)

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Alternative Suchmaschinen 2: Indizes

Ob man durch Anklicken von Werbeeinschaltungen Bäume in Afrika pflanzen kann https://www.ecosia.org/ mit Happiness Officer als Personal oder aber eine ernsthafte Alternative versucht wie metager – www.metager.de. Das Problem bleibt: Wo kommen die Daten, die Suchindizes her? Fast alle übernehmen ihre Daten von den Programmierschnittstellen (API) von Google und Bing/ Yahoo. Dafür muss entweder bezahlt werden, die Schaltung von Anzeigen oder die Übertragung von Nutzerdaten akzeptiert werden. Einige der alternativen Suchmaschinen lassen noch zusätzliche Crawler laufen über einige spezielle Gebiete. Aber sie sind nicht Herr der Daten. Wenn Google und Bing/Yahoo ihre API einstellen, sind sämtliche dieser Geschäftsmodelle zerstört, denn mit einem Crawler über Wikipedia und Chefkoch lässt sich keine überzeugende Suchmaschine erstellen.

Das Interesse von Google ist klar: Google hat das Monopol, und wenn man dieses angreifen und den Konzern zerschlagen sollte, ist diese API eine Argumentation, dass man der Konkurrenz selbst sogar Daten anbietet. Es ist im Grunde ein Baustein zur Aufrechterhaltung des Monopols.

Wo kommen die Daten her?

www.startpage.com Google
www.metager.de Yahoo (sowie eine Reihe von weiteren Suchmaschinen und Seiten, mit Klick auf dem + über der Suchleiste anzusehen)
www.qwant.com Bing sowie “eine bunte Mischung aus verschiedenen öffentlich zugänglichen Netzquellen” Qwant zeigt Google die Zähne, DW 12.04.2014
https://duckduckgo.com/ Yahoo, Yummly (Rezepte), Wikipedia

Dass Erstaunliche ist, dass diese Überblicke behaupten, die Suchergebnisse seien so gut wie die Suche mit Google – was meinen Erfahrungen eindeutig widerspricht.

Völlig ausgeblendet bleiben Baidu und Yandex , die nach Meinung von Suchmaschinenexperten jeweils selbständig einen Index aufbauen.

Alternative Suchmaschinen 1: Datenschutz

In Computerbild 6/2018 S. 38/30 ist ein Artikel erschienen “Suchen ohne Schnüffelei”. In dem Vorspann heißt es: “Googles Suchmaschine ist erfolgreich, weil sie Top-Ergebnisse liefert. Aber sie spioniert ihre Nutzer auch umfassend aus. Gibt es brauchbare Alternativen?” Maßstab einer alternativen Suchmaschine ist danach der “Daten- und Privatsphärenschutz”, weniger die Suchergebnisse (auf dieses Kriterium werde ich gesondert eingehen).

In CHIP 4/2018 “Alternative Suchanfragen” heißt es: “Ein Blick in die mit Konjunktiven gespickte Google-Datenschutzerklärung reicht, um zu erfahren, dass Google nicht nur Suchanfragen und IP-Adressen speichert, sondern die Daten auch personalisiert, zu Werbezwecken nutzt und sogar mit Dritten teilt.”

Weitere Artikel im Netz
Suchmaschinen ohne Sammelwut. Das sind die 5 besten Google-Alternativen , Anonyme Suchmaschinen: Suchen ohne Schnüffler oder ähnliche legen den gleichen Maßstab “Datenschutz” an.


Die Frage ist also: Was speichert Google und was heißt Datenschutz?

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Google als Problem?

Google hat in Deutschland einen Marktanteil von fast 95 %. Eine Monopolstellung kann in mehrfacher Hinsicht problematisch werden:
– Qualität der Information <- >Werbung.
– Informationsblase, wenn Suchergebnisse nach Maßgabe vorheriger Suchen angezeigt werden.
– Dominanz des Werbemarktes und Online-Marktes.
– Gesellschaftlicher und politischer Aspekt: Kann politische Meinung beeinflusst oder gar gesteuert werden?
Die Frage stellt sich also:
– Können nicht andere Suchmaschinen genutzt werden? Wie sind deren Suchergebnisse zu beurteilen? Welche Maßstäbe werden angelegt?
– Wenn die Suchergebnisse der anderen Suchmaschinen nicht ausreichend geeignet, muss nicht eine Alternative mit öffentlichen Mitteln entwickelt werden?
– Wenn die USA mit Google und Bing den Suchmaschinenmarkt dominieren und China mit Baidu und Russland mit Yandex Suchmaschinen entwickeln, ist es nicht schon aus diesem Grund notwendig, eine europäische Suchmaschine zu entwickeln?
Es sind völlig unterschiedliche Aspekte des Themas, die wir einzeln untersuchen wollen.

Chatten, Posten, Twittern, Bloggen, Mailen

Die internetbasierte Kommunikation bedient sich meist prozessorientierter Termini Technici: Chatten, Posten, Twittern, Bloggen, Mailen usw. Die Ebene des Inhalts wird oft auch dann nicht reflektiert, wenn sich ein Nutzer in der Reaktion auf einen fremden Inhalt zur Erregung erhitzt. (mehr …)

Phänomenologie des digitalen Geistes

“Denn bis jetzt bleiben die Deuter des Netzes sehr nahe an ihren Untersuchungsobjekten und deren gegenwärtiger Verfassung, wählen kompakte soziologische oder feuilletonistische Zugänge, entscheiden sich für diesen oder jenen Aspekt. Was fehlt, sind die ausgreifenden, umfassenden, mutigen, grundsätzlichen, generalisierenden, auch überambitionierten und verstiegenen Theorien – kurz: Die Phänomenologie des digitalen Geistes muss noch geschrieben werden. ”

Linus Schöpfer: Wie Shitstorms entstehen. Bernhard Pörksen erklärt eine grausame Web-Dynamik. Tagesanzeiger 16.02.2018 https://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/bei-knopfdruck-shitstorm/story/10196371 

Kant und das Internet

Fragen wir doch einen “Experten”. Was würde Immanuel Kant zum Internet sagen?
Markus Gabriel Interview: Kant und das Internet : Aufklärung braucht Zeit – und die fehlt im Netz
Florian Felix Weyh: DigiKant oder: Vier Fragen, frisch gestellt (mehr …)

Internet als Erkenntnisobjekt

Am Anfang stellt sich die Frage, ob das Erkenntnisobjekt, der kommunikationstechnologische Kontext des Internet, die Analyse und die Ergebnisse erkenntnistheoretisch mit beeinflusst oder sogar bestimmt. Oder noch stärker: (mehr …)

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