Huawei entwickelt neuartige Suchmaschine
Huawei hat mit mehreren Forschungsstellen in Amsterdam ein vierjähriges Projekt mit 10 Forscherstellen (Dreams Lab) vereinbart. Es handelt sich um Grundlagenforschung zur Entwicklung einer Suchmaschine der nächsten Generation.
„The DREAMS Lab (Dialogues, REAsoning and Multi-linguality for Search) is a collaboration between the Knowledge Representation and Reasoning group (KRR, Prof. dr. Frank van Harmelen) and the Computational Lexicology & Terminology Lab (CLTL, Prof. dr. Piek Vossen), both at VU Amsterdam; the Information and Language Processing Systems at the UVA (Prof. dr. Maarten de Rijke) and the Huawei Consumer Business Group, a world leading provider of cloud services for customers.”
Huawei erweitert sein Amsterdamer Team außerdem auf bis zu 100 Mitarbeiter.
“The mission of the lab is to ensure that the next generation of search technology should be ubiquitous, accurate, flexible, relevant, intelligent, humane and safe.
- Ubiquitous– ambient, anytime and anywhere
- Accurate– maximally correct & complete
- Flexible– take more than one type of modality as a query to retrieve relevant data in any type of modality
- Relevant – provide the most relevant information to the user, learn to adapt to user behavior, to understand the user search intents
- Intelligent– generate well-formed and meaningful responses based on retrieved information and context
- Humane– leverage human-curated knowledge bases, present human-readable results, adopt linguistically and culturally appropriate dialogue patterns
- Safe –preserve privacy, prevent undesirable or harmful content”
Stephan Finsterbusch, Klaus Max Smolka und Hendrik Ankenbrand: Huawei entwickelt eine eigene Suchmaschine FAZ vom 28.8.2020 (hinter der Bezahlschranke) schildern den Hintergrund des Projekt (Konflikt mit USA, eventuelle Sicherheitsbedenken) und bringen es auf den Punkt:
„Auf dieser Agenda stehen Amsterdam und die Entwicklung eigener Suchmaschinen-Techniken nun ganz weit oben. Könnte es doch über kurz oder lang nicht nur die Karten auf dem knapp 125 Milliarden Dollar großen Markt für die Internetwerbung neu mischen. Es könnte auch das Kräfteverhältnis in einer der Schlüsselbranchen der modernen Wirtschaft neu austarieren“.
Suchmaschinen spielen in der europäischen und deutschen Digitalpolitik keine Rolle. Die Subventionsruine Quaero hatte mit Suchmaschinen nichts tun. Auch die Open Search Foundation, die auf die Erstellung eines gemeinfreien Index abzielt, in dem die Inhalte keinen ökonomischen Zwängen unterworfen werden und besonders auch europäische Inhalte nicht untergehen, wird von europäischer und deutscher Politik bislang nicht unterstützt.
Wie singt so schön Herbert Grönemeyer:
„Wir feiern hier ‘ne Party
Und du bist nicht dabei”