“Der Grossteil aller Videos und Bilder im Internet wird kaum angesehen.” Kathrin Klette: Das «einsame Netz» ist der radikalste Teil des Internets, Neue Zürcher Zeitung vom 21.08.2020 analysiert den Teil des Internet, vermutlich über die Hälfte der Inhalte, Videos, Bilder, Beiträge, die offen zugänglich, aber nicht mehr sichtbar sind. “Sie sind durch die Algorithmen gerutscht, verschwunden im gigantischen Unterbauch des Internets. Dort dümpeln sie nahezu unentdeckt vor sich hin”. Das “einsame Netz – Lonely Web” enthält einen Raum der Einsamkeit, dessen Inhalte entweder gegen die Netzlogik verstoßen oder von den Algorithmen aussortiert werden. In Youtube erzielen 10% der Videos etwa 80% der Aufrufe. Stellt man Inhalte ins Netz, kann man nicht unbedingt mit einer mit einer viralen Resonanz rechnen. Ein Großteil des einsamen Netzes fühlt sich aber schon darin wohl, Inhalte in eine potentielle Öffentlichkeit zu bringen und damit deren Status zu verändern. “Normalerweise gilt im Netz das Prinzip: Ich werde gesehen, also bin ich. Für die einsamen Filmer gilt dagegen offenbar: Ich poste, also bin ich.“
Verschiedene Anwendungen haben jetzt Inhalte des einsamen Netzes ans Licht gehoben:
– Astronaut, Default Filename TV, Petit-Tube und Underviewed :Youtube-Videos, die so gut wie nicht angesehen worden
– Kickended : gescheiterte Fundraising-Kampagnen
Früherer Artikel zu Lonely Web:
Joe Veix: How the weird, unfiltered internet became a media goldmine, Splinter 1.6.16