Ist Mastodon Rettung sozialer Kommunikation oder das nächste Verhängnis? Hendrik Wieduwilt: Schlimmer als Twitter. Elon Musk könnte seine Plattform ruinieren. Doch auf den möglichen Nachfolger Mastodon hat die Rechtsordnung keine gute Antwort, Frankfurter Allgemeine Zeitung 05.12.2022 (hinter der Bezahlschranke) zeichnet zunächst nach, wie Twitter, das politischste Kommunikationsnetzwerk, durch die Lenkung von Elon Musk sich von einer offenen Plattform “zu einem Klub” entwickelt, in dem zunehmend Fake News und extreme Positionen sich bestätigen. Immerhin könnte aber diese zentrale und kommerzielle Platform rechtlich eingehegt werden. Das dezentrale Netzwerk Mastodon als Föderation von Servern bietet sich als Alternative zu Twitter an. Wieduwilt weist allerdings darauf hin, dass rechtliche Regulierung zur Zeit weder durch das deutsche Netzwerkdurchsetzungsgesetz noch das EU Digitale-Dienste-Gesetz möglich ist: “Die erforderlichen Mindestgräßen an Nutzerzahlen oder Mitarbeitern erreicht bisher keine der Mastodon-Instanzen. Selbst wenn sich das änderte, müsste jeweils ein Ansprechpartner gefunden werden. Und gegen ausländische Instanzen hülfe das Regelwerk ohnehin nicht weiter.” Der digitale Denkraum zerfällt in einzelne Segmente, die von den Administratoren der Server gestaltet, aber nicht moderiert werden. Diese Gestaltung kann aber jederzeit umschlagen aktivistische Lenkung, indem z.B. unliebsame Server blockiert werden.